Der LKW-Fahrer Maurice Robinson hat sich vor dem Old Bailey Gerichtshof in London des Totschlags schuldig bekannt, im Zusammenhang mit dem tragischen Tod von 39 vietnamesischen Migranten, die in einem Kühlwagen gefunden wurden. Der schmerzhafte Fall hat die internationale Öffentlichkeit schockiert und die schrecklichen Risiken der illegalen Einwanderung mit Kühlwagen offengelegt.
Am 23. Oktober 2019 entdeckte die Polizei im Industriegebiet Grays, Essex, England, die Leichen von 31 Männern und 8 Frauen, darunter zwei 15-jährige Teenager, in einem Kühlwagen. Der LKW war gerade mit einer Fähre von Zeebrugge, Belgien, in England angekommen. Der Vorfall entwickelte sich schnell zu einer großen internationalen Untersuchung, die sich auf das Schleppernetzwerk und die rücksichtslosen Transportmittel konzentrierte, die sie benutzten – Kühlwagen.
Maurice Robinson vor dem Old Bailey Gerichtssaal
Maurice Robinson, 25 Jahre alt, aus Craigavon, Nordirland, hatte zuvor bereits gestanden, an einer Verschwörung zur Unterstützung illegaler Einwanderung beteiligt gewesen zu sein. Vor dem Old Bailey Gerichtshof bekannte sich neben Robinson der Mitangeklagte Gheorghe Nica nicht schuldig in Bezug auf 39 Anklagen wegen Totschlags. Beide Angeklagten nahmen per Videoschaltung an der Verhandlung teil.
Die Ergebnisse der Autopsie zeigten, dass alle 39 Opfer an Erstickung und Hitzschlag im geschlossenen Raum des Kühlwagens gestorben waren. Die Temperatur im Inneren des LKW soll während der gesamten Fahrt sehr niedrig gewesen sein, so dass die Opfer keine Überlebenschance hatten. Dieser Vorfall erinnert erneut an die potenziellen Gefahren, die mit der Verwendung von Kühlwagen zum illegalen Transport von Personen verbunden sind.
Bild eines Kühlwagens, in dem die Leichen von 39 vietnamesischen Migranten in einem Industriegebiet in Essex, England, gefunden wurden
Neben Robinson und Nica erschienen drei weitere Männer per Videoschaltung vor dem Old Bailey Gerichtshof. Alexandru-Ovidiu Hanga (27), Christopher Kennedy (23) und Valentin Calota (37) sind ebenfalls in den Fall verwickelt und wegen verschiedener Straftaten im Zusammenhang mit einer Verschwörung zur Unterstützung illegaler Einwanderung angeklagt. Der Prozess gegen die anderen Angeklagten soll voraussichtlich acht Wochen dauern und am 5. Oktober beginnen.
Der Fall der 39 Leichen in einem Kühlwagen ist nicht nur eine persönliche Tragödie, sondern auch ein Weckruf für die gesamte Gesellschaft in Bezug auf das Problem des Menschenhandels und seine schmerzhaften Folgen. Das Schuldbekenntnis des Fahrers Robinson in Bezug auf Totschlag ist nur ein Schritt im Prozess der Suche nach Gerechtigkeit für die Opfer und ihre Familien. Der Vorfall wirft auch Fragen nach der Verantwortung der Transportunternehmen und der Notwendigkeit auf, die Kontrollen zu verstärken, um die Verwendung von Kühlwagen für illegale Aktivitäten zu verhindern und das Leben und die Würde der Menschen zu schützen.